Senda culturala Val Lumnezia – Lugnezer Kultur- und Erlebnisweg

Auf dem Weg von Vella und Vignogn zur Badesee- und Erholungsanlage Davos Munts trifft man auf Informationstafeln zur Lugnezer Geschichte, Kultur, Geologie, Fauna und Flora der Gegend. Unterhalb des Fussballplatzes westlich von Vella gehts 5000 Jahre zurück in die Talgeschichte. Der erste Markstein am Ausgangspunkt der Senda culturala besagt, dass die erste Besiedlung der Val Lumnezia etwa um 3000 v. Chr. erfolgt sein dürfte. Auf der anderen Seite findet sich eine grosse Panoramakarte der gegenüberliegenden Berggipfel. Auf den rund zwei Wanderkilometern von Vella nach Vignogn zeugen über 30 Marksteine von wichtigen Ereignissen der bewegten Lugnezer Geschichte. Ins Auge stechen insbesondere Angaben wie die Sonnenfinsternis vom 25. Dezember 1089 vor Christus, die in Schalensteinen bei Pleif und Surcasti eingemeisselt wurde, die Schlacht von 1352 bei Porclas am Taleingang oder der Bau des Badesees im Jahr 1998. Der Abstand der "Meilensteine" entspricht den Zeitspannen, die zwischen den geschichtlichen Ereignissen vergangen sind.

Von ganz anderem Charakter sind die fünf dreiteiligen Informationstafeln zur geologischen Entstehung des Tals und zum Tier- und Pflanzenreichtum dieser ursprünglichen Landschaft. Auch in diesem Fall bewahrheitet sich einmal mehr der Spruch: Wer liest, weiss mehr. Oder wussten sie schon, dass es in den Alpen auf über 1300 m ü.d.M. Insekten fressende Pflanzen gibt? Übrigens, der Feuersalamander hat - im Gegensatz zur weit verbreiten Meinung - keinen feurig gefärbten Bauch, sondern besticht mit seiner Lack glänzenden, schwarzen und gelb gemusterten Warntracht. Mit einem typisch feurig leuchtenden Orange am Unterleib kommt bei uns einzig der Bergmolch daher. Übrigens, in der Val Lumnezia lebt der in Schwarz gekleidete Alpensalamander. Er stellt ein Spezialfall der Entwicklung bei den Amphibien dar: Nach einer Tragzeit von zwei bis drei Jahren setzt das Alpensalamander-Weibchen zwei vollentwickelte Jungsalamander ab, denen die gefährliche Entwicklungszeit im Wasser erspart bleibt.

Rekordverdächtiges gibt es auch über den Grasfrosch zu berichten. Bei der Eiablage verliert das Weibchen gut einen Drittel ihres Körpergewichts und sieht danach ziemlich mitgenommen und abgemergelt aus. Wer Lust verspürt, all das zu erkunden, was in unseren Breiten wächst, schlängelt, zappelt, flattert, fliegt und kriecht, dem empfehlen wir unseren Natur- und Kulturweg. Ein lehrreicher Weg, der zum erfrischenden Badevergnügen führt - und dies ganz in der Tradition des sanften Lugnezer Fremdenverkehrs.