Das Wetter ist zwar besser, aber trotzdem nach wie vor nicht sehr gut und macht einen eher wechselhaften Eindruck. Anlässlich unseres Urlaubsplanungsnachmittags haben wir (bei Holundersirup und Coupe) quasi als „Aufwärmrunde“ eine kleine Wanderung oberhalb des Sufersees ausgemacht. Optimal, um unsere Stadt-Knochen auf die Bergwelt einzutrimmen. Nach einigen Bedenken, bzgl. des Wetters im Gebiet rund um den Sufersee, der immerhin gut eine Autostunde von Vella entfernt liegt (oberhalb der Viamala-Schlucht), was somit Wettertechnisch ganz andere Voraussetzungen bringt, entschliessen wir uns, zum Sufersee zu fahren. Nach einer Anfahrt von über einer Stunde (zeitweise mit Stau!) kommen wir am Sufersee an. Der Himmel dort ist schwarz und steht unmittelbar vor einem gewaltigen Regenguss. Wir machen rechts umkehrt und lenken Adelbert zurück in Richtung Vella.

Unterwegs halten wir in Flims an, um an der Talstation der Gondelbahn die dortigen Wandermöglichkeiten auszuchecken. Sofort sticht uns eine Route ins Auge, in welcher wir auch eine Herausforderung sehen. Der Aufstieg auf den Flimserstein (2674 m.ü.M.). Hierbei gilt es, über 1000 Höhenmeter zu überwinden. Für diesen Aufstieg ist die Zeit aber bereits zu sehr fortgeschritten. Also leisten wir uns ein „Sesseli“ nach Foppa (1417 m.ü.M.), welches unterhalb des Flimsersteines liegt. Von Foppa aus gehen wir zu Fuss gemütlich wieder Talwärts in Richtung Flims. Für unsere Begriffe stellt dies wohl eher einen Spaziergang dar. So kommt es dann auch, dass wir uns sehr viel Zeit nehmen. Und da Nicole vor kurzem die Macro-Funktion ihrer Digitalen Fotokamera entdeckt hat, wird nun auch hier die Pflanzenwelt ganz im Detail untersucht und fotografiert. Nicole robbt sich so im Unterdickicht zwischen Foppa und Flims von Blume zu Blume und Charly sucht derweil irgendwelche Möglichkeiten (Bäume/Äste), sich festzuhalten, um nicht einzuschlafen.

Ermüdet von der Makrowelt und vor allem von der ewigen Warterei im Schatten der Makrofotografin, setzen wir uns auf eine wunderschöne Wiese oberhalb Flims, erfreuen uns der Natur und stärken uns bei einem oder zwei Stück Pferde- bzw. Hirschwurst. Obschon alles sehr schön ist hier, sind wir uns dennoch einig: Vella ist schöner. Flims mutet schon fast eher wie eine Kleinstadt an. Optisch und akustisch. Die wirkliche Ruhe hier fehlt.

Die Frage nach dem Abendessen ist schnell geklärt. Nachdem uns Fabio vom Hotel Gravas gestern die frisch gepflückten Steinpilze vorgeführt hat, MÜSSEN wir ja schon beinahe ins Gravas auf eine Steinpilz-Pizza… bevor sich ein anderer Gast diese edlen Gewächse auf seiner Pizza servieren lässt.

So sieht man sich am Abend dann vor einer ausgezeichneten Steinpilz-Pizza von Meister Fabio. Dass Steinpilze nicht im Wald stehen sondern auf einer Pizza liegen, scheint für Makrofotografinnen kein Hinderungsgrund zu sein, diese nicht auch noch, vor dem endgültigen Verzerr, abzulichten.