Am Vormittag heisst es noch arbeiten. Punkt 12:00 Uhr aber setzen wir unseren Adelbert in Richtung GR in Fahrt. Irgendwo in der Mitte zwischen Reisetaschen, Gitarren, Migros-Guggen voller dies und Migros-Guggen voller das, findet auch Maurice, unser französisches Widder-Kaninchen, seinen Platz.
Der Sommer zeigt sich von der schönsten Seite Es ist sehr heiss. Maurice wird von Zeit zu Zeit mit einem Wasserzerstäuber „bestäubt“. Dies scheint ihm zu gefallen. Die Art und Weise, wie er sich mit geschlossen Augen den Bestäubungsaktionen genüsslich „hingibt“, lassen keinerlei Zweifel an der „Hand Made Air Condition“ zu. Bevor wir uns aber der wohlverdienten Erholung erlaben können, steht aber noch eine Pflicht auf der Tagesordnung; Charly hat ein Konzert in Weesen am Walensee. Gelobt sei Petrus, erhalten wir auf halbem Weg die Nachricht per Handy, dass das Konzert aufgrund der schlechten Wettervorhersage abgesagt wurde.
Nach gut drei Stunden sind wir in Vella (1244 m.ü.M.). Schnell wird alles entladen und das Nötigste ausgepackt. Der Grund der Eile; in weiser Voraussicht, dass wir gleich zu Ferienbeginn ein Zeichen setzen müssen, damit jedem von uns auch tatsächlich klar wird, dass wir im Urlaub sind, haben wir uns unterwegs auf der Hinreise bzgl. der kulinarischen Gestaltung des ersten Abends zu einem Fondue Chinoise entschieden. Also fahren wir wieder nach Ilanz, d.h. wieder runter auf 702 m.ü.M., um das von unterwegs per Handy vorbestellte Fleisch abzuholen.
Wieder zurück in Vella werden die Ferien nun offiziell eingeläutet. Wie besser als mit einem „Ferien-Einweihungs-Trunk“. Und wo wäre die Ambiente passender als in unserem heissgeliebten Hotel Gravas?
Den Abend widmen wir ganz unserem Fondue Chinoise. Rind, Kalb, Lamm, Geflügel und natürlich Wild stehen (oder besser: liegen, da sie zu stehen nicht mehr in der Lage sind) auf dem Tisch. In Erinnerungen an die viel gerühmte „Teufelssauce“ von Mami Christa Jörg schwelgend, wagt Charly den Vorschlag, „man“ könne doch versuchen, eine solche Teufelssauce (oder ähnliche) selber herzustellen. Die weibliche Delegation des Urlaubsteams entwickelte eine derartige Begeisterung für diese Idee, so dass „Mann“ auch gleich mit der unverzüglichen Herstellung dieser Teufelssauce „betraut“ wird. Und wie immer in unserer Partnerschaft ist die Küchenarbeit reine Männersache. Die Vertreterin der weiblichem Seite unserer Partnerschaft (Name der Redaktion bekannt) bezeichnet noch heute den klassischen „Mis en Place“ als „Plate au mis“ oder ähnlich. Die Urdiskussion nach dem Sinn und Zweck der Emanzipation nicht neu heraufbeschwörend, stellt „Mann“ diese sagenumwobene Teufelssauce (ohne Lizenz) her. Was wäre ein Fondue Chinoise mit den teuflischsten Saucen, wenn da nicht noch ein edler Tropfen das Bild und die Gaumenfreuden in harmonischer Vollendung abrunden würde? Lange Zeit gehegt und gepflegt, war dies wohl der richtige Moment für den Chateau Pauillac 1996.