Auf Stein angekommen machen wir ein Picknick. Das Wetter schlägt in dieser Zeit derart um, dass wir uns entscheiden, auf dem kürzesten Weg zurück zu gelangen, d.h. auf dem Weg, auf dem wir herauf gekommen sind. Trotz Regen lassen wir es uns nicht nehmen, beim Abstieg doch noch eine andere, noch nie eingeschlagene Route zu nehmen, was schlussendlich belohnt wird. Zum einen ist die Route landschaftlich sehr schön und verspielt, zum anderen landen wir (wieder mal) mitten auf einer Kuh- bzw. Rinderweide. Mit gezückter Kamera arbeitet man (Frau) sich so von Rind zu Rind.
Was genau der Auslöser war, kann niemand so recht bestimmen, jedenfalls scheint irgendetwas an uns das Interesse der Rinder geweckt zu haben (Gestalt ? / Geruch ?), so dass sich mit einem male die halbe Herde in unsere Richtung in Bewegung setzt und uns zu guter letzt umringt. Ein einmaliges Schauspiel. Hierbei lassen sich die Rinder in zwei Klassen unterteilen. Die Mutigen, die ihre Nase und alsbald ihre Zunge ganz in unsere Richtung strecken, und die weniger Mutigen, die dem Schauspiel aus der zweiten Reihe folgen, zwar auch gerne möchten, sich aber nicht trauen. So entstehen wieder mal (Digital Kamera sei Dank) ein „paar“ Bilder. Wer kam bloss auf die dämliche Idee, digitale Kameras zu bauen, die Platz für hunderte von Fotos haben?
Nachdem
wir uns satt gesehen und die Kamera voll- bzw. die Batterien leer-fotografiert
haben, machen wir uns wieder auf den Weg, die glotzende Rinderherde hinter
uns lassend. Da, plötzlich vernehmen wir hinter uns ein Kuhglockengetöse,
welches so klingt als würde sich eine riesige Rinderherde in unsere Richtung
in Bewegung setzen, und das mal nicht zu zaghaft. Ein kurzer Blick nach hinten
bestätigt uns diese These. Die Rinderherde scheint den einstimmigen Entschluss
gefasst zu haben, uns zu folgen, und dies bei zunehmendem Tempo, sprich, die
Herde rennt praktisch auf uns zu. Sich erneut bewusst, bzw. sich selbst beruhigend,
dass schliesslich unverdünntes Sennenblut in seinen Adern fliesst, beruhigt
Charly die Fotografin und versichert ihr, dass nichts passieren könne
und dass diese Tiere bloss neugierig seien und im Endeffekt die grösseren
Angsthasen sind. Trotz diesen schlagenden Argumenten aus eigenem Mund hält
Charly im Stillen Ausschau nach dem schnellsten Fluchtweg...